Glücksspiel

Aktuell:
Spielformübergreifende bundesweite Sperrmöglichkeit:
Mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) im Juli 2021 können sich Glücksspielende bundesweit und spielformübergreifend sperren lassen. Um sich vom Glücksspiel auszuschließen, müssen sie einen schriftlichen Sperrantrag beim Sperrsystem OASIS oder bei Anbietenden von Glücksspielen stellen. Die Beantragung einer Sperre ist kostenfrei.

Tipp: Den Sperrantrag direkt an das Regierungspräsidium Darmstadt schicken, das für das Führen der zentralen Sperrdatei OASIS zuständig ist: 

Regierungspräsidium Darmstadt 
Dez. III 34 Glücksspiel, Preisprüfung  
Wilhelminenstraße 1 – 3 
64283 Darmstadt
Oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bitte beachten: Dem Antrag muss eine gut lesbare Kopie des Personalausweises beigefügt werden.

Sobald Antragstellende die schriftliche Bestätigung ihrer Sperre per Post erhalten, ist die Sperre bei allen angeschlossenen Glücksspielanbieter/innen wirksam. Auch persönlich adressierte Werbung an gesperrte Glücksspieler/innen ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zulässig. 
Anträge für Selbstsperre und Fremdsperre finden Sie auch auf der Seite des Regierungspräsidiums Darmstadt.

Suchtfachliche Position zur Länderöffnungsklausel bezogen auf das Verbundverbot von Spielhallen gem §29 Abs. 4 GlüStV 2021
Zu dieser Regelung hat eine Arbeitsgruppe der Landeskoordinierungsstellen gegen Glücksspielsucht,
in der auch die NLS mitarbeitet, eine kritische Stellungnahme erarbeitet. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen schließt sich den Empfehlungen der Arbeitsgruppe an.



Glücksspielsucht – Vom Spiel zur Sucht

Glücksspiele üben auf Menschen seit jeher eine besondere Faszination aus.

Glücksspielangebote sind weit verbreitet: Geldspielautomaten in Lokalen und Spielhallen, Pokerspiele online oder Sportwetten. Der Reiz eines erwarteten Gewinns macht Glücksspiele so spannend und interessant.
Der Zufall ist das Grundprinzip, welches den Glücksspielen zugrunde liegt. Der Einsatz von Geld verleiht dem Glücksspiel seine besondere Bedeutung und es sorgt für einen hohen Spielanreiz.
Für viele Menschen stellen Glücksspiele ein Freizeitvergnügen dar, das problemlos in die eigene Lebensführung integriert wird. Aber es gibt auch andere, die dem Nervenkitzel erliegen, und mehr Geld verspielen, als sie besitzen. Sozialer, physischer und wirtschaftlicher Abstieg vielfach verbunden mit Verschuldung sind dann die Folgen. Wer zu viel spielt, verliert zunehmend die Fähigkeit, sich zu entscheiden, ob er spielen möchte oder nicht.
Diese Menschen geraten in eine Art Zwang, der sie zu immer häufigerem Spielen mit immer höheren Geldeinsätzen treibt. Sie nutzen jede Gelegenheit, zu spielen, vernachlässigen ihre Familie, Berufsleben und soziale Kontakte. Der Übergang von einem Glücksspielverhalten mit Unterhaltungs- und Spaßcharakter zu problematischem Glücksspielverhalten ist fließend. Häufig merken Spieler zu spät, dass ihr Spielverhalten Probleme mit sich bringt.
Das Glücksspiel wird zur Sucht, wenn das persönliche Spielverhalten nicht mehr kontrollierbar ist und das Glücksspiel zum bestimmenden Lebensinhalt der Betroffenen wird.
 

(nach Prof. Gerhard Meyer, 2008)                       weiter zu Hilfe für Betroffene und ihre Angehörigen